Voll besetzt war das Pfarrheim bei der Proklamation des Prinzenpaares. Nach Einzug und Narrhalla-Marsch begrüßte Sitzungspräsident Dieter Renninger die Gäste und lud auch gleich zur fröhlichen Schunkelrunde ein. Etwas Wehmut klang diesmal etwas mit. Denn der Lotse ging an diesem Abend von Bord. Er war einfach eine Institution der Sitzungspräsident. Schlagfertig, voll Witz und Ironie zog er die Fäden durch das närrische Geschehen: „Ihr Leut es isch koin Witz, vor 32 Jahren war isch der Nachfolger von Johannes Schritz – er lies mich 1984 auf die Narre los, des war damals noch in der Ros‘“. Zwei Jahre war er neben Präsident Alois Spieler Vizepräsident, dann 30 Jahre Sitzungspräsident. Angefangen hat er schon mit 17 Jahren als Zeremonienmeister. Insgesamt ist er jetzt 45 Jahre dabei bei der Mälscher Narretei: „die Zeit war immer schee, doch jetzt will ich in Rente geh“.
Präsident Konrad Becker überreichte ihm ein Geschenkpaket. Als dann der neue Orden mit seinem Konterfei gezeigt wurde, da ließ der sonst hart gesottene Präsident doch ein paar Tränen kullern. Es wird weitergehen in Malsch, ein Nachfolger stand schon parat, Alexander Erhard: „mein Nachfolger dut den bitte net mit mir vergleiche, er wird soin Erfolg und Weg allein erreiche“. Dieter Renninger übergab ihm Kleidung und Schelle, mit der einst Willi Maier die Nachrichten veröffentlichte. Alexander Erhard will sein Bestes geben „lasst es euch sagen, ihr müsst mich nun ertragen, in den Farben von rot und blau, ruf ich euch zu ein dreifach Helau“.
Mit Frederike Heger ging ein neuer Sprössling in die Bütt. Keck und unverfroren jammerte sie wegen des Taschengeldes: „das macht mich ganz krank, denn ich bin immer völlig blank“. Also ist sie auf Stellensuche losgezogen. Mit den Prospekten war das so eine Sache: im Sommer mit 29 Grad im Schatten, dann bekam das Fahrrad auch noch Platte… Als Babysitter war es auch net so toll, das Kind hatte oft die Hosen voll. Im Malscher Hof war die Arbeit für sie zu schwer, einzig das Gassi gehen mit dem Hund war für sie ganz schee. Schließlich sagte sie „ich pfeif uff moi Taschegeld, Fasnacht kost nix und ist des schönste von der Welt!
Dann stand eine Ehrung an, Horst Hill wurde zum Senator der KaGe ernannt. Wo überall hat er doch mitgewirkt, nichts war ihm zu viel. Dekoration von Halle und Pfarrheim und als Schriftführer beim Verkehrs- und Heimatverein war er mitverantwortlich für das Drucken des Programms und die Organisation des Fastnachtsumzugs. Als beim Männerballett die Rolle des „Holzmichels“ gebraucht wurde, schlüpfte er auch dahinein. Ja, der Horst ist ein „Held“ so frei nach diesem Song sprach es Präsident Konrad Becker bei der Ehrung aus.
Nach 15 Jahren Elferrat wollte Ralf Knopf seinen „Roten Kittel“ an Jüngere (an Martin Irsigler) weitergeben. Er war auch Prinz an der Seite von Prinzessin Nina in der Kampagne 2004/2005. Bernd Keiler war fünf Jahre im Elferrat und an der Seite von Prinzessin Melanie in der Session 2009/2010 Prinz. Er gab das Amt an Simon Metzger weiter.
Vorgestellt wurden neue Gardeuniformen, ein Projekt, die Vizepräsident Thomas Keilbach und Irmgard Becker die Vorsitzende des Fördervereins „angestoßen“ haben. Lisa Hassel war für Entwurf und Ausarbeitung verantwortlich.
Mit einem dreifach donnernden Helau wurde dann das noch amtierende Prinzenpaar Alexandra und Simon verabschiedet. Sitzungspräsident Dieter Renninger dankte dafür, dass sie die Sache sehr gut gemacht und das Markenzeichen die Mälscher Fastnacht hervorragend präsentiert haben. Wo immer ihr aufgetreten seid, habt ihr die närrische Visitenkarte abgegeben, selbst beim großen Ball in Bad Dürkheim, so der Sitzungspräsident.
Etwas Wehmut hier und ein „Hurra“ nachdem sich der Elferrat zur Wahl zurückgezogen hatte. Die Würfel sind gefallen, wir haben ein neues Prinzenpaar, verkündete der Elferrat. Carina die Erste (Hilpert) und Gabriel der Erste (Rösch) besteigen den Thron.
Fest verwurzelt sind sie in der Mälscher Fastnacht, Carina in der Garde, Gabriel im Elferrat. Bei ihrer Antrittsrede („losst aich saare, wir wolle uns an die Regentschaft waage“) ließen sie gleich die Fastnacht hochleben „bei uns wäd gsunge, gspielt und glacht, so isch sie die Mälscher Fasenacht“. Verraten haben sie auch: „In de Alde Rothausgass‘ bei Tag und bei Nacht, hawwa mia beide Kindheit und Jugend verbracht“. Am Schluss wünschten sie „Frohsinn, Heiterkeit und viel Spass, das Prinzepaar vun de alde Rothausgass“. Nach Übergabe der Kleidung und den Insignien folgte das Defilee mit der Gratulation der „Untertanen“ sowie der Ehrenwalzer zusammen mit der Garde. Aufgelockert wurde der Abend immer wieder mit Schunkelrunden durch Kapellmeister Ernst Ritter aus Obergrombach.
Locker vom Hocker ließ Stammtischbruder Michael Gruschwitz bei seiner Bütt Witz um Witz vom Stapel, stets ein Maß Bier dabei. Er musste auch von Wirt Jörg, dass er jetzt Sport macht, denn er dreht seine Zigaretten selber. Über seine Frau erzählte er, dass sie trotz viel Fernsehen nicht kochen kann, sie schlagfertig: „du schaust auch viel Sexfilme…“.
Nach der Ordensverleihung zeigten wieder einmal die „Letzenbergstare“ (mit Gerold und Manfred Emmerich) ihre Extraklasse. Mit der Wise Guys Opener a-cappella Show, mit „Katrin“ von den Bläck Fööss, mit „Brezel und Woi“ und zum Schluss mit „Oi, Oi“ („jetzt trink ma erst emol en Woi“) prasselte der Beifall der Narrenschar nur so hernieder.