Der Höhepunkt der Mälscher Fastnacht bildet der Fastnachtssonntag. Vor allem das Prinzenpaar ist hier besonders gefordert:

Zusammen mit dem Umzugskomitee, darunter die Vorstände des Verkehrs- und Heimatvereins, Zugmarschall Kessler, Bürgermeisterin Würfel und KaGe-Präsident Becker, beginnen die Vorbereitungen schon am Samstagvormittag. Hierbei werden alle Gruppen besucht, deren Wägen und Baukünste nicht nur bestaunt werden, sondern auch auf die Sicherheitsaspekte bei der Verkleidung überprüft werden. Damit der Plakettenverkauf reibungslos ablaufen kann, verteilen die Elferräte ebenfalls am Samstagmorgen die Tische in ganz Malsch. Und auch die Garde mit ihrem Zeremonienmeister sind am Samstagmorgen fleißig bei den Vorbereitungen. Sie ziehen durch die Hauptstraße und verteilen an alle Haushalte entlang des Umzugsweges zahlreiche Luftballons und Plakate des amtierenden Prinzenpaares. So ist die Voraussetzung geschaffen, dass am Fastnachtssonntag der große Umzug durch eine bunt geschmückte Hauptstraße ziehen kann.

Der Fastnachtssonntag begann dieses Jahr für das Prinzenpaar mit Gefolge nicht schon um 9:11 Uhr, sondern erst 20 Min. später um 9:31 Uhr, zur Freude aller, da schon durch die vielen Vorbereitungen, den Faschingsrock des TSV Malsch und des Schmutzigen Donnerstages des Tierparks und der Vogelfreunde Schlaf nachzuholen war. Auch dieses Jahr schritt das Prinzenpaar Nadine I. und Julian I. mit dem Elferrat und der Prinzengarde gemeinsam mit Pfarrer Stolle und den Ministranten, welche in bunten Gewändern erschienen sind, in die Kirche ein. Allen voran schritt wieder unser Ehrenpräsident Dieter Renninger mit der KaGe-Standarte in der Hand.

Auch in der Kirche saßen zahlreiche junge und ältere, teils kostümierte Närrinnen und Narren. Wie schon Tradition, hielt Pfarrer Stolle in Reimform seine Fastnachtspredigt. Dafür wurde er selbstverständlicher Weise mit einem kräftigen Applaus und dem Jahresorden der KaGe belohnt. Unter den Klängen des Musikvereins marschierten anschließend Prinzenpaar, Elferrat, Prinzengarde und zahlreiche Närrinnen und Narren die Friedhofsstraße hinunter, in den Ortsteil Essig. Essigbürgermeister Konrad Becker begrüßt die Hoheiten und diese richteten vom Balkon aus ein paar Worte an ihre Untertanen. Nach dem obligatorischen Walzer wurden die von Konrad Becker gebastelten Essigorden verliehen – ganz zu Ehren des Jubiläums des Musikvereins, ziert der Essigorden eine Klarinette, das Instrument der Prinzessin und einer Tuba, das Instrument des Prinzen.

Nach dem Besuch des Gottesdienstes und dem herzlichen Empfang im Essig, war es nicht mehr lange bis zum Höhepunkt der Mälscher Fastnacht. Um den Tag gut zu überstehen, stärkten sich die Prinzengarde und der Elferrat wie jedes Jahr bei der Metzgerei Beichel mit einem leckeren Mittagessen. Um 14:11 Uhr ging es dann endlich los: der große Mälscher Fastnachtsumzug startete. Trotz Sturmwarnung und Absagen von Umzügen anderswo, strömten tausende Faschingsbegeisterte nach Malsch und säumten die Hauptstraße. Die geschmückten Häuser, die verkleideten Schaulustigen und die fröhliche Stimmung sorgten wieder für einen tollen Umzug, der durch unser Dorf ziehen konnte. Mit Hilfe der Elferräte, die dieses Jahr dafür sorgten, dass nicht zu große Lücken im Umzug entstehen sollten, konnten die knapp über 30 Umzugsgruppen die Menschenmassen begeistern. Wie jedes Jahr übertrafen die Gruppen sich selbst und faszinierten mit tollen Ideen und Mottos, sowie Liebe zum Detail und Raffinesse bei der Umsetzung. Aus diesem Grund auch von der Karnevalsgesellschaft Blau-Rot Malsch ein herzliches Dankeschön an die Mälscher Fastnachtsgruppen für ihr großes Engagement zum Wohle der Mälscher Fastnacht. Als letzter Wagen des großen Umzuges fuhr die KaGe – in diesem Jahr passend geschmückt zum Musikerprinzenpaar und dem Jubiläum der Garde – durch Malsch. Das Prinzenpaar Nadine I. und Julian I. hatten die große Ehre, das Spektakel vom Turm der Narrenburg zu verfolgen. Die Bilder von den Menschenmassen, die sich vor und hinter dem Prinzenwagen drängen, bleiben einer jeden Prinzessin und jedem Prinzen als einmaliges Bild in Erinnerung. Den Schlusspunkt des närrischen Spektakels bildete ein gigantisches Feuerwerk in den Farben Blau und Rot vom Prinzenwagen. Nachdem der Prinzenwagen wieder in der Halle von Ehrensenator Walter Stroh verstaut war, ging es unter den Klängen unseres Präsidenten Konrad Becker am Akkordeon zur Kneipentour. Prinzenpaar, Elferrat und Garde besuchten das närrische Treiben und überall wurden lauthals der Fastnachtsschlager und weitere Fastnachtshits mitgesungen. Viel zu schnell verging die Zeit und man machte sich auf in die Letzenberghalle zur Preisverleihung, bei der Nadine I. und Julian I. die jeweiligen Vertreter der Umzugsgruppen zu ihrem Preis beglückwünschten. Die gesamte Halle unterstrich die Prämierung jeweils mit einem kräftigen Applaus. Anschließend feierte man noch fröhlich diesen gelungenen Fastnachtssonntag 2020!