Rückblick und Entstehung der Online-Prunksitzung auf YouTube

Im vergangenen Sommer traf sich die Vorstandschaft mehrmals, um darüber zu diskutieren, ob und wie die Prunksitzung der Kampagne 2021/22 stattfinden sollte. Man war noch ziemlich optimistisch und hoffte, dass die Zahlen niedrig bleiben und die Impfquote steigen würde, weshalb die Tanzgruppen im September 2021 fleißig anfingen für die große Prunksitzung zu trainieren. Doch im Spätjahr wurde der Vorstandschaft klar, dass eine Prunksitzung, wie wir sie in der Letzenberghalle kennen, nicht umsetzbar sei. Auch mit den unterschiedlichsten Hygienekonzepten war eine solch große Feier nicht umsetzbar und ein zu großes Risiko. Da stellte man sich die Frage, was nun? Die Tänze waren schon fast fertig einstudiert, der ein oder andere Büttenredner hatte schon eine Bütt parat und kein waschechter Fastnachter wollte auf die Mälscher Fastnacht verzichten!

 

So musste Plan B herhalten. Am ersten Februarwochenende war nun doch in der Letzenberghalle einiges los. Im Foyer traf man die Helfer vor Ort, die Namen und Adressen der Anwesenden erfragten, um dann im Raum weiter einen Corona-Test zu machen und in der Halle waren nach der Reihe alle Tanzgruppen und Büttenredner anzutreffen. Mit genügend Abstand, gutem Lüften und einem Zeitplan, damit nicht alle gleichzeitig anwesend waren, wurde das Erprobte für eine Online-Prunksitzung aufgenommen. Auch Vorteile gegenüber der großen Prunksitzung mit über 400 Zuschauern im Saal hatte solch ein Filmtag, denn falls man sich vertanzte oder versprach, konnte man es direkt ein zweites Mal probieren! Nach zwei langen Drehtagen, die unter der Regie von Elferrat Daniel Beichel und Simon Schönhoff standen, hatte man genug Material für eine zweistündige Prunksitzung zusammen.

Am Samstag, den 12. Februar war es dann endlich so weit. Um 19:15 Uhr startete die Premiere der Online-Prunksitzung auf dem YouTube-Kanal „KaGe Malsch“. Mehr als 250 Haushalte waren live mit dabei und freuten sich als sie endlich wieder das Prinzenpaar mit Elferrat, Prinzengarde, Zeremonienmeister und Schlüsselträger auf die Bühne schreiten sahen. Sitzungspräsident Alexander Erhard begrüßte die Zuschauer zuhause mit einem Helau und bedauerte, dass der Saal leer sei, doch Hauptsache niemand würde sich mit dem Virus, sondern nur mit der Fastnacht anstecken. Auch der Fastnachtsschlager „Nix wie in die Gurgel noi“, vorgetragen von Gerold Emmerich, durfte nicht fehlen. Nach der ersten Schunkelrunde des Abends, bei dem hoffentlich alle Haushalte auf den Sofas fleißig mitmachten, fiel auf, dass der Rathausschlüssel nicht da war. Somit wurde Frau Bürgermeisterin Sybille Würfel angerufen, die daraufhin den Schlüssel per Fax in die Letzenberghalle schickte.

 

Das Prinzenpaar freute sich, dass sie den Schlüssel schon zum dritten Mal entgegennehmen durfte. Nadine I. und Julian I. erklärten in ihrer Regierungserklärung, dass ihnen ein Chauffeur und ein Schriftführer zustehen würden, außerdem möchten sie das Rathaus in ihre Mälscher Residenz umbauen lassen. Der wichtigste Paragraph der neuen Erklärung war jedoch, dass am Faschingssonntag alle Fastnachter und Fastnachterinnen durch die Mälscher Gassen spazieren und jedem dem man begegnet ein Helau zuzurufen sollen. Die Prinzengarde hatte daraufhin den ersten Tanzauftritt des Abends und bezauberte das Online-Publikum mit ihrer Tanzeinlage. Ehrenpräsident Dieter Renninger hielt die erste Bütt und beschwerte sich mit viel Witz über die Coronapandemie und den vielen Regeln, denn er hat von Corona inzwischen die Schnauze voll. Kleine Schneemänner aus dem Film „Die Eiskönigin“ tanzten danach auf der Letzenbergbühne und zeigten in ihren weißen Tütüs, was sie in den letzten fünf Monaten einstudiert hatten. Nach der zweiten Schunkelrunde eroberten Piraten die Fastnachtsbühne, denn der Showtanz zeigte sein tänzerisches Können im Piratenkostüm. Matthias Melich und Dieter Babutzka traten als Matthias Melich und Marcel Reich-Ranicki mit ihrer Büttenrede „Autorenlesung“ auf, welche dann doch zu einem Gespräch über den Himmel wurde, denn aus dem Buch hatte man nichts zu hören zu bekommen. Das Männerballett kam daraufhin direkt aus der Brettwaldklink und pflegte mit tollen Tanzschritten die Kranken wieder gesund. Auch die Letzenbergstare durfte natürlich nicht fehlen, doch aufgrund der Corona-Lage gab es ein kleines Best-of der letzten Jahre und brachte die gute Stimmung der vergangenen Prunksitzungen direkt ins Wohnzimmer. Von Vögeln hatte auch Ulrike Ehrenberger zu berichten. In ihrer Bütt „Grün, Grün, Grün und andere Alternativen“ verpackte sie aktuelle Themen mit viel Humor. Als Alexander Erhard schon das Ende einleiten wollte, nahm die Malschebärja Milidärkabell die Halle ein. Mit ihrer Kandidatur versuchten sie natürlich ohne Erfolg Wähler für die kommende Bürgermeister*innen-Wahl zu gewinnen. Zum großen Finale gab es nochmals ein dreifachdonnerndes Helau und das Lied „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ beendete den gelungenen Abend.

 

Ein großer Dank geht an die vielen Mitwirkenden, die Tänzerinnen und Tänzer mit ihren Trainerinnen für ihre ungebrochene Motivation zu trainieren, an die Büttenrednerin und Büttenredner, an alle Musiker und natürlich alle Helferinnen und Helfer bei Auf- und Abbau, an der Technik und allem anderen rund um die Aufzeichnungstage. Besonderen Dank auch an die Helfer vor Ort für die Abnahme der zahlreichen Corona-Tests. Großer Dank geht an Daniel Beichel, Konrad Becker, Simon Schönhoff und Stefan Keller, die für die Kamera, den Ton, die Grafiken und den Schnitt verantwortlich waren. Herzlichen Dank an alle für ihre Bereitschaft mehr zu tun und dass ihr bereits im Vorfeld die nötige Disziplin aufgebracht habt, damit die Online-Prunksitzung wie geplant durchgeführt werden konnte. Für die Prunksitzung waren keine Profis am Werk, alle Mitwirkenden haben ihre Freizeit geopfert und mit ihrer Leidenschaft zur Fastnacht diese Prunksitzung möglich gemacht.

 

Bereits nach zwei Tagen hatte das knapp zweistündige Video über 3000 Aufrufe. Eine rießige Resonanz, über die wir uns sehr freuten!